Am 1. September 1939, um 04.45 Uhr, überfiel Hitlerdeutschland Polen ohne Vorwarnung. Am nächsten Tag ordnete die Schweizer Regierung die allgemeine Mobilisierung der Streitkräfte unter dem Kommando von General Guisan an. Die Glocken läuteten mehrere Stunden lang. Die Befürchtung, dass der Konflikt auch die Schweiz betreffen würde, machte sich überall breit. Neun Monate später gelobten die Einwohner von Bissone in einer feierlichen Messe auf Drängen des Pfarrers Felice Camponovo dem Heiligen Nikolaus von Flüe, dem Schutzpatron der Eidgenossenschaft, eine Kapelle zu seinen Ehren zu errichten, falls der Krieg unser Land verschonen sollte. Es war der 19. Mai 1940. Als der Konflikt ohne Folgen für die Schweiz endete, wurde die Kapelle nach einem Entwurf des Architekten Antonio Bordoli und des Baumeisters Ugo Orsatti, des damaligen Bürgermeisters von Bissone, errichtet. Die Arbeiten wurden im Mai 1949 abgeschlossen.

Seitdem ist die Kapelle ein Ort der Meditation geblieben und hat für die Einwohner von Bissone einen hohen Gefühlswert.